Bewertung und Planung von Stromnetzen: Stromnetzplanung (2013-2016)
Mit dem politischen Beschluss zur Energiewende in Deutschland nimmt die Notwendigkeit zu, Strom über lange Strecken zu befördern und hierfür topologisch optimierte Netze und neue Trassen bereitzustellen. Das interdisziplinär zusammengesetzte Forschungsprojekt setzte sich hierzu mit der Entwicklung nachhaltiger Konzepte und Methoden zur objektiven, multikriteriellen Bewertung und Analyse von Netztopologien und Trassenverläufen auseinander. Zur Unterstützung der Stromnetzplanung wurden parametrisierbare Bewertungsfunktionen entwickelt, in die zentrale, teilweise mit Unsicherheit behaftete topologische, raumplanerische, technische, wirtschaftliche, ökologische und sozioökonomische Entscheidungskriterien einfließen können. Mit einem GIS-basierten Tool können durch eine multikriterielle Suche pareto-optimale Trassenverläufe identifiziert, gefiltert und visualisiert werden. Durch die Festlegung und Gewichtung von zugrundeliegenden Optimierungskriterien kann der Lösungsraum schrittweise verkleinert werden bzw. themenspezifische Trassenalternativen identifiziert werden. Das interaktive System ermöglicht Planer*innen sowie Bürger*innen verschiedene Planungsalternativen für Stromtrassierungen durch objektiv Kriterien zu vergleichen.
S&W arbeitete in einem Konsortium zusammen mit den Lehrstühlen "Graphische Systeme" und "Algorithm Engineering" der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Dortmund, dem Lehrstuhl "Diskrete Optimierung" der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Dortmund, den Lehrstühlen "Ver- und Entsorgungssysteme" und "Raumbezogene Informationsverarbeitung und Modellbildung" der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund sowie dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH. Gefördert wurde dieses Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI).